Test: Lautsprecher Audium Comp
5
Active
Ein ovaler Tieftöner mit Papierm em bran steckt
am unteren Gehäuseende
ausrichten muss. Die 3“-Membran un-
serer Comp 5 ist eine sehr gute Wahl.
Sie ist mühelos immstande, bis 20
kHz durchzustarten (mehr schafft ein
durchschnittlicher
Kalottenhochtö-
ner auch nicht), reicht untenrum aber
auch bis 170 Hz. Das ist alles andere als
selbstverständlich - herzlichen Glück-
wunsch nach Berlin hierzu! Es steckt
nämlich eine Menge Gehirnschmalz
in dem Kleinen, ein für Breitbänder
recht langhubiger Antrieb wurde ihm
spendiert, damit er in solch tiefen Fre-
quenzregionen
noch verzerrungsarm
Schalldruck machen kann (was der Fall
ist). Dass er dennoch obenrum so gut
läuft, ist fantastisch.
Noch garnicht erwähnt haben wir, dass
es nicht nur um die Grenzbereiche
geht, sondern auch ein bisschen um
die Frequenzen dazwischen. Hier läuft
die Comp 5 Active glatt wie ein Strich,
und das ist kein Zufall. Das Zauber-
wort heißt Active, was bei Audium
nicht nur Verstärkerzüge für jeden Ein-
zellautsprecher bedeutet, sondern auch
einen Soundprozessor einschließt. Der
wird benötigt, um die Chassis zu filtern
(diesen Job übernimmt bei normalen
Lautsprechern die passive Frequenz-
weiche), er kann jedoch bei weitem
mehr. Einen voll programmierbaren
Equalizer schüttelt er locker aus dem
Ärmel, was der schlanken Comp 5 zu
einem linearen Frequenzgang bis 40
Hz
verhilft. Eine
Laufzeitkorrektur
wäre ebenfalls drin, wird aber beim
vorliegenden
System
aus
Breitbän-
der und Bass nicht benötigt, da dieses
Setup bereits „von Natur aus“ alles
richtig macht. Schließlich ist die Comp
5 Active auf den Hörraum anpassbar,
was einen nicht zu unterschätzenden
Vorteil bedeutet. Wandnahe Aufstel-
lung oder sogar Ecke? Kein Problem,
der DSP passt den Frequenzgang an
und verhindert Eindicken des Klangs
und
Dröhnen.
Halliger
Raum
mit
vielen harten Flächen oder stark be-
dämpftes Kuschelzimmer? Der DSP
richtet auch die Hochtonenergie. Zu
viel B ass oder zu wenig? Sie erraten die
Antwort: kein Problem für den DSP.
Bei dessen Programmierung verzichtet
Audium übrigens auf eine komplizierte
Einmessung mit Mikrofon, auch eine
PC-Verbindung per USB ist nicht er-
forderlich. Die Einstellungen erfolgen
manuell, dazu gibt es drei Möglich-
keiten. Entweder man betätigt den
Taster an jeder Box oder man benutzt
die beiliegende CD. Diese enhält eine
Innovation
und Audium-Spezialität:
DSP-Programmierung über Audiosi-
gnale. Die Scheibe enthält Audiotracks
mit Steuergeräuschen, der DSP „hört“
dann, was er zu tun hat! CD in den
Player und dann beispielsweise Track
11 abspielen für Bassanhebung um 3
Dank Bügelung durch den DSP läuft die Comp
5 Active für ein Breitbandsystem m it Sub
außergewöhnich glatt. Der Breitbänder macht
seinem Namen Ehre und rennt von 2 00 Hz bis
20 kHz. Unter Winkel bricht der Schalldruck der
3 “-Membran naturgemäß ein - das kompensiert
den Höhenschub auf Achse.
Der W oofer spielt durch einen Schlitz zwischen
Gehäuse und Sockel, dazu gibt's ein Reflexrohr
dB oder Track 7 für wandnahe Auf-
stellung - fertig! Möglichkeit 3 ist die
PC-Software, die auf Mausklick die
gleichen Steuertöne wie die CD spielt,
wozu selbstverständlich der Computer
als Audioquelle mit den Boxen verbun-
den sin muss - notfalls über den Kopf-
hörerausgang nebst Cinchadapter. Dies
ist bei Weitem die übersichtlichste Va-
riante, weil der Musikplayer zur gehör-
mäßigen Kontrolle des Resultats nur
einen Mausklick entfernt ist.
Das Gehäuse wurde um den ovalen
6x9er-Tieftöner herum designt. Clever,
denn so entsteht auf natürliche Weise
das gefällige schlanke Gehäuse mit den
geschwungenen Seitenflächen. Dieses
ist erstklassig verarbeitet, es besteht
aus solidem M DF und enthält Ring-
versteifungen,
die
die
Wandflächen
wirkungsvoll ruhigstellen. Der Breit-
bänder braucht eine eigene Kammer,
die in Form einer Röhre realisiert ist.
Unser Zebrano-Echtholzfurnier steht
der Comp 5 ganz ausgezeichnet und
harmoniert gut mit der kleinen Ex-
traschallwand, die wie der Sockel mit
einer grauen Nextel-Beschichtung ver-
sehen ist.
Bevor es mit unseren Höreindrücken
weitergeht, noch ein Wort zu den viel-
seitigen
Anwendungsmöglichkeiten
der Comp 5 Active. Unser erstes Setup
zum Ausprobieren war mein Laptop
und einer der Fostex-DACs aus dem
laufenden Testbetrieb.
So
kam
der
erste Ton nach nicht ganz einer Minute
„Anlagenaufbau“. So eine Aktivbox ist
44
einsnull